Speziell für die Freunde der größeren Spurweiten und insbesondere der Gartenbahnen habe ich 2004 den Uni­ver­sal­decoder entwickelt. Die ursprüngliche Spezifikation des Auftraggebers, ein Schweizer Modell­bahn­­unternehmer, sah vor, dass er 2 parallel geschaltete LGB EPL Weichenantriebe 12010 schaltet. Die ersten Decoder verwendeten einen ATMEL AT90S2313 in SMD Bauform auf einer einseitigen Platine und waren leider für den Einbau in das EPL Gehäuse oder in dIe Bettung der C-Gleis-Weichen zu groß.

Als die Platinen für die Erstausgabe vergriffen waren, habe ich das Konzept auf eine viel kleinere doppel­seitige Platine mit dem ATTiny25 umgestellt. Der UniDecX-25 passt zwar immer noch nicht in das EPL Antriebsgehäuse, aber in eine Märklin C-Gleis-Weiche wurde er schon vielfach eingebaut.

UniDecD-25 Decoder mit Tantal-SMD Elkos für den
Einbau in C-Gleis-Weichen

Diese EPL-Weichenantriebe brauchen viel Strom und sind polarisiert. Für den Decoder bedeutet das, dass er den Ausgangsstrom umpolen muss, um den Antrieb in die andere Endlage zu bringen. Der UniDecX-25 und seine Vorgänger UniDecX-TN wurden deswegen mit Voll­brücken aus leistungsstarken MOS-Fets aus­ge­stat­tet. Dank dieser Brücke kann der Decoder auch sehr gut für motorische Weichenantriebe mit Links- und Rechts­lauf eingesetzt werden.

Weil der interne Pluspol des Decoders herausgeführt wird, kann er auch für „normale“ Doppelspulen-Wei­chenantriebe eingesetzt werden. Besonders für Stromfresser wie der Peco Antrieb ist der UniDecX-25 bes­tens gerüstet.
Dank der geringen Abmessungen kann der Decoder gut in der Nähe des Antriebs versteckt werden. In den Internet-Foren findet man Lösungen, die von Filmdöschen über LGB Handantriebskästen und IP67 In­stal­lationsdosen alle möglichen Lösungen bieten. Durch die geringe Wärmeentwicklung der Endstufen steht einer solchen Unterbringung auf kleinstem Raum nichts entgegen.

Weichendecoder für C-Gleis Weichen von Wolfgang Frey
Eine Hardware-Abwandlung des UniDecD-25 für C-Gleis Weichen der Marken Märklin oder Trix von Wolfgang Frey


Sollte der Decoder draußen eingesetzt werden, empfiehlt sich nach dem Zusammenbau eine gründliche Reinigung mit anschließender Lackierung, um Korrosion zu vermeiden. Wie auch bei den Servodecodern gibt es den UniDecX-25 in verschiedenen Firmware Ausprägungen. Der Buchstabe X in der Bezeichnung ist Platzhalter für die Firmwarevariante:

  • D = Zubehördecoder für das DCC Gleisprotokoll nach NMRA
  • F = Funktionsdecoder für das DCC Gleisprotokoll nach NMRA
  • M = Zubehördecoder für das Märklin-Motorola Gleisprotokoll

Bei diesen Varianten gibt es zwischen dem Funktionsdecoder und dem Zubehördecoder kleine Ab­wei­chun­gen in der Bestückung. Die Zubehördecoder können auch manuell programmiert werden, indem man sie mit einem Magneten an einem Hallsensor auf dem Modul in den Selbstlernmodus versetzt. Der Fun­ktionsdecoder braucht keinen Hallsensor und kann nur über CV am Programmiergleis oder mittels POM konfiguriert werden.

Alle Varianten der UniDec Decoder beziehen die Energie für den angeschlossenen Verbraucher aus der digitalen Gleisspannung. Der Anschluss erfolgt über nur 4 Leitungen; 2 x Gleis und 2 x Verbraucher. Nur traditionelle Doppel­spulenantriebe, Lichtsignale und Beleuchtungen brauchen eine Leitung mehr, nämlich die +Versorgungsleitung.

Der Decoder ist für folgende Verbraucher geeignet:

  • Weichenantriebe mit Drehmagnet (Beispiel LGB-Weichenantrieb)
  • Motorische Weichenantriebe (Hoffmann, Fulgurex, Tillig)
  • Magnetspulenantriebe (Doppelspulenantriebe wie z.B. in den handelsüblichen Antrieben von Fleischmann, Märklin, Roco, Peco und Trix)
  • Extrem stromhungrige Doppelspulenantriebe wie Peco PL10 und PL10W
  • Motorische Ladeklappen oder Kippbehälter in LGB Funktionsmodellen
  • Stellantriebe mit Memorydraht
  • 2-Begriffige Lichtsignale oder Modellbahnbeleuchtung/Wageninnenbeleuchtung

Software (für alle Varianten):

  • Einstellen der Laufzeit in Stufen von 0,1 s bis Dauerbetrieb
  • Speicherung der letzten Stellung bei Dauerbetrieb
  • Voll konfigurierbar über CV (Configuration Variables)
  • Konfiguration auch im eingebauten Zustand änderbar (P.O.M.)
  • Schutz des Decoders gegen unbeabsichtigtes Programmieren

Hardware (für alle Varianten):

  • Mikroprozessorgesteuert ATMEL ATTiny25 SMD SOIC8
  • Platine mit den Abmessungen ca. 26,3 × 15,8 × 1 mm (B × L × H)
  • 5 Lötanschlüsse für Litzen bis zu 0,14 mm² oder für 2,54 mm Stiftleisten
  • Versorgung aus der DCC-Gleisspannung
  • Sehr einfacher Anschluss
  • Konfiguration auch mit Permanentmagneten über Hall Sensor (Varianten „D“ und „M“)
  • Rote und grüne LED als Statusanzeige

Technische Daten (für alle Varianten):

Betriebsspannung12-24V (DCC/MM-Gleisspannung)
Ausgangsspannung12-24V Gleichspannung
Dauerausgangsstrommax. 2 A
Spitzenstrom (kurzzeitig)3 – 5A

UniDecD-25

Der UniDecD-25 ist der Standard DCC Zubehördecoder aus der UniDec-Serie. Er kann im Gegensatz zu den üblichen 4-fach-Zubehördecodern für das DCC Gleis­for­mat nur eine einzelne Weiche bedienen. In erster Linie ist er für pola­risierte Antriebe wie die LGB-Wei­chen­­­an­triebe (EPL-Antriebe) konzipiert, kann aber auch andere Verbraucher wie Standard Doppel­spu­lenantriebe, Licht oder Lichtsignale ansteuern. Die Energie dazu bezieht er aus der digitalen Gleis­span­nung.

Nachbau

Der Decoder verwendet ausschließlich SMD Bauteile. Der Nachbau erfordert also eine ruhige Hand und gute Augen. Wer den Mikroprozessor ATTiny 25 nicht selbst programmieren kann, dem biete ich programmierte Prozessoren an oder programmiere auch eingeschickte ATTinys, natürlich nur in „Haushaltsmengen“. Leiterplatten gibt es auch noch, solange der Vorrat reicht. Die für den Bau erforderlichen Unterlagen finden Sie hier:

Nachbau des UniDecD-25 – Hardware
Bestückungsplan Bottom
Bestückungsplan TOP
Schaltplan
Stückliste mit Bezugsquellen
Warenkorb Reichelt (im Warenkorb ist statt des TLE4935G der bedrahtete TLE4935L aufgeführt. Reichelt führt die SMD G-Ausführung leider nicht)
Handbuch UniDecD-25 (381 kB)
Nachbau des UniDecD-25 – Software
Firmware UniDecD-25 Version 2.5
Firmware UniDecD-25 Version 2.6
Firmware UniDecD-25 Version 2.7

UniDecF-25

Der UniDecF-25 ist ein Funktionsdecoder auf der Hardwarebasis des Weichen­de­co­ders. D. h., dass Sie die Funktion, bzw. die Weiche mit einer Lokomotivadresse und einer Funktionstaste für diese Lokomotive schalten können. Weil die Hardware des UniDecF-25 so universell und trotzdem kompakt ist, kann der Decoder sogar in eine Lokomotive ab Baugröße H0 eingebaut werden und dort einen Stellantrieb oder eine Beleuchtung ansteuern. Denkbar ist auch, dass man den UniDecF-25 als stationärer Weichendeco­der zusammen mit z. B. der Roco Lokmaus verwendet und während der Fahrt der Loko­motive die Weichen über die Funktionstasten stellt. In der Version 2.0 der Software werden die Funktionen F1 bis F28 und die beiden Richtungsabhängigen Funktionen verwendet. Die eigentliche Funktion des UniDecF-25 kann einem oder mehrerer dieser F-Taster zugewiesen werden (Function Mapping). Um die Helligkeit einer Be­leuch­tung einstellen zu können, hat der UniDecF-25 in der Version 2 noch einen dimmbaren Ausgang erhalten.

Software Version 2.0:

  • NMRA-kompatibles DCC Protokoll
  • Funktionen F1 bis F28 und Fl (vorwärts/rückwärts)
  • DCC Lokomotivadressen von 1 bis 127 (kurze Adressen) oder von 128 bis 10240 (lange Adressen)
  • Einstellen der Stell- bzw. Laufzeit in Stufen von 0,005 s bis Dauerbetrieb
  • Speicherung der letzten Stellung bei Dauerbetrieb
  • Voll konfigurierbar über CV (Configuration Variables)
  • Dimmen des Ausgangs über CV55 (nur für Glühbirnen/LED)
  • Konfiguration auch im eingebauten Zustand änderbar (P.O.M.)
  • Schutz des Decoders gegen unbeabsichtigtes Programmieren. Geeignet für den Parallelbetrieb mehrerer Decoder auf derselben Adresse.

Nachbau des UniDecF (Hardware wie bei UniDecD)
Der Hallsensor TLE4935 wird für den UniDecF-25 nicht benötigt und sollte auch nicht bestückt werden
Handbuch UniDecF-25 in der Version 2.0 (379 kB)
Firmware UniDecF-25 in der Version 2.0

© 2005 – 2023 Gerard Clemens – letzte Aktualisierung 22.09.2023